Geschichte der Don-Bosco-Kirche
Als Folge der Missionierung des Frankenlands durch iroschottische Mönche (beginnend im 7. Jahrhundert) hat es über viele Jahrhunderte enge Beziehungen zwischen Würzburg und der Heimat dieser ersten Missionare gegeben. Eine Frucht dieser Beziehungen ist das sogenannten Schottenkloster, das im 12. Jahrhundert am heutigen Standort der Don-Bosco-Kirche errichtet wurde. 1138 wurde dort eine erste Jakobskapelle geweiht, die romanische Klosterkirche dann 1146 vollendet. 1699 wurde das westliche Querhaus abgebrochen, weil es dem Verlauf der neuen Stadtbefestigung im Wege stand. Als Westabschluss entstand, nur sechs Meter zurückgesetzt die barocke Giebelfassade. Einer der Türme musste kurz darauf nach einem Einsturz neu errichtet werden.
Mit einigen Unterbrechungen war Kloster bis 1803 von schottischen Mönche besiedelt; dann wurde es im Zuge der Säkularisation aufgelöst und die Kirche St. Jakob profaniert. Das Klostergelände und auch die Kirche wurden in der Folgezeit militärisch genutzt. Ab 1819 durften wieder Gottesdienste im Bereich des Chors der Abteikirche stattfinden, 1904 wurde die Kirche wieder geweiht. Während des zweiten Weltkriegs diente die Kirche unter anderem als Lazarett und Möbellager. Die Bombenangriffe vom 16. März 1945 zerstörten weite Teile der Kirche und der Klosteranlage.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die Salesianer Don Boscos die Sicherung der Ruinen der Klosterkirche und den Wiederaufbau durch den Dombaumeister Albert Boßlet als Don-Bosco-Kirche bis zum Jahr 1956. Dabei wurde die noch erhaltene barocke Giebelfassade am 24. Juni 1955 gesprengt und die ehemals dreischiffige Basilika als Hallenkirche umgestaltet. Die markanten Echter-Turmhauben wurden erst im Jahr 1987 wieder aufgerichtet. 1989 fand eine Renovierung und Umgestaltung des Innenraums statt.
Die Würzburger Gemeinschaft der Salesianer Don Boscos nutzt, neben ihrer Hauskapelle, auch die Kirche für ihre Gottesdienste und Gebetszeiten.
Die Don-Bosco-Kirche wird zur Zeit (Stand 2021) auch von der russisch-orthodoxen Gemeinde für ihre Gottesdienste genutzt.